Seit September 2024 reise ich aus persönlichen Gründen regelmäßig nach Niedersachen. Da ergab sich zwangsläufig gleich die Frage, ob es in der Nähe meines Reiseziels nicht koreanische Kampfkunst gibt. Die Suche hat nicht lange gedauert und schon bin ich auf einen Taekwon-Do Trainer in Winsen an der Luhe gestoßen. Wir haben uns zum Frühstück getroffen um uns kennen zu lernen. Die Chemie zwischen und beiden hat auf Anhieb gestimmt. Ohne viel über meine Person zu wissen, hat mich Marius direkt in seine Taekwondo Schule eingeladen und mich einen Kummooyeh (koreanische Schwertkampfkunst) Lehrgang mit seinen Kindern durchführen lassen. Er und seine jüngere Schwester Lorena haben selbst auch teilgenommen. Sie waren auf Anhieb begeistert. Nach dem Lehrgang haben mich die Beiden noch mit nach Hause genommen, um mit ihnen und ihrer Familie Mittag zu essen. Was von diesem Zeitpunkt an entstanden ist und was sich aus diesem Frühstück entwickelt hat bewegt mich sehr und ich möchte diese Geschichte über einen Rumänen der nach Deutschland kam gerne teilen. Da ich der Meinung bin, dass Marius ein Vorbild für viele Menschen, die eventuell Schwierigkeiten oder Ängste in ihrem Leben haben, sein kann. Marius kam mit seiner Frau Liuba (aus Moldavien), vor etwa fünf Jahren, von Rumänien nach Deutschland. Seine Frau spricht nur Rumänisch und Russisch und kann sich damit kaum in Deutschland verständigen, Marius spricht Rumänisch und Englisch und kommt damit hier ganz gut über die Runden. Kurz nachdem sie nach Deutschland gekommen sind, haben sie ihren gemeinsamen Sohn David bekommen. Marius arbeitet Tag und Nacht, um seine Familie zu ernähren. Aber trotz der vielen Arbeit, der jungen Familie und der Sprachbarriere trägt er Kampfsport in seinem Herzen. Es gelingt ihm mit viel Arbeit sich eine Taekwon-Do Schule in Winsen aufzubauen. Trotz aller bürokratischer Hindernisse, Mietverträgen und anderen Kampfsportarten im Ort gelingt es ihm schnell eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aufzubauen. Dank seiner Offenheit und Leidenschaft begeistert er viele Menschen. Mittlerweile habe ich schon drei Kummooyeh Lehrgänge bei Ihm gegeben, einen Lehrgang für den Schwertkampf, einen für Bogenschießen und bei dem dritten Lehrgang konnten die Eltern mit ihren Kindern gemeinsam Kummooyeh lernen. Marius und seine Schwester haben begonnen Kummooyeh bei mir zu lernen und helfen mir bereits tatkräftig. Auch haben beide bereits die Prüfung zum gelben Gürtel in Kummooyeh bei mir abgelegt. Dass war aber noch nicht alles. Marius ist sehr aktiv auf social media und sein Youtube Kanal (@amariei33) hat über 76000 Follower. Er zeigt in so vielerlei Hinsicht Engagement. Ich hatte die große Ehre mit ihm und seinen Schülern auf ein Freundschaftsturnier zu fahren und zu sehen, wie er mit seinen Kindern umgeht und wie er sie coacht. Er macht einen unglaublich guten Job. Als eine Schülerin von ihm keine Kampfpartnerin hatte, ist er kurzentschlossen in den Ring gestiegen, um mit ihr zu kämpfen. Damit sie nicht enttäuscht ohne einen einzigen Kampf nach Hause geht. Es war das Highlight des Tages. Marius hat ein so großes Herz und sein Einsatz sucht seines Gleichen. Ich hoffe er ist eine Inspiration für viele Menschen.