Der Weltenbaum begleitete die Menschen Jahrhundertelang. Am bekanntesten sind die Erzählungen und Verehrungen der Wikinger. Doch auch in der schamanischen Energiearbeit nimmt er eine zentrale Rolle ein. Wir Menschen haben eine innere Landschaft. Im Körper mit den Blutbahnen und in Organen, doch in unserer Seele gibt es auch eine Landschaft. Sie kann durch Rituale bereist werden. Zentral in dieser, steht dein persönlicher Heimatbaum. Dieser Ort gibt Aufschluss darauf wie du mit der Vergangenheit verbunden bist, in der Gegenwart stehst und was in der Zukunft mehr gelebt werden will. So bringt dieser Baum viel Kraft und viele Möglichkeiten. Mir ist er früh in der schamanischen Energiearbeit begegnet. Gleich zu Beginn meiner Ausbildung, denn er ist ein Ort der Erkenntnis für alle Lebensbereiche. Bei einem Ritual begegnen wir erst dem Weltenbaum, dieser Verändert sich oder zeigt sich schon von Beginn an, als unser ganz persönlicher Baum. Er spiegelt unser Verhältnis zu unserer Verankerung und Stabilität in diesem Leben oder Lebensphase in Form der Wurzeln wieder. Die Äste zeigen unsere Talente und Möglichkeiten, sie verändern sich durch unsere Entscheidung, wie wir die Zeit nutzen, die uns im Alltag zu Verfügung steht. Doch für was ist unser Heimatbaum eigentlich gut? Und wie kann ich die Eigenschaften des Baumes für mich nutzen? Der Heimatbaum bietet uns einen sicheren Ort. Ein Ort zum ausruhen und Kräfte sammeln. Vielleicht hast du ein inneres Bild mit dem du meditieren kannst, ein Baum in der Natur ist auch kraftvoll und kann dich unterstützen. Zudem ist er ein Wissensort, an dem in schamanischen Ritualen sich beispielsweise dein Krafttier zeigt. Um den Heimatbaum zu aktivieren empfehle ich zu Beginn einen ruhigen Ort in der Natur auf zu suchen. Setze oder stelle dich an einen großen, alten Baum. Sie sind stark und helfen uns bei der Verbindung, so wollen wir wieder Teil der Natur werden. Nun lasse erst unter deinem Gesäß, bzw. deinen Fußsohlen wurzeln wachsen. Sie verankern dich in der Erde, verbinden dich mit ihr. Wurzeln geben dem Baum halt und so wirken sie auch in dir. Wenn dir das schwer fällt, nimm dir Zeit und betrachte die Wurzeln des Baumes, fahre sie mit deinen Fingern nach. Es ist nicht entscheidend das Ziel der Stabilität und Sicherheit in dir schnell zu erreichen, sondern auf eine dauerhafte sanfte Art und Weise. Wiederhole das so oft, wie es dir möglich ist. Denn an manchen Tagen tut es gut einfach nur am Baum zu sitzen, er wird zu einem vertrauten Ort. Manchmal spürst du den starken Stamm im Rücken und du fühlst dich ruhiger und stabiler im Körper, das überträgt sich auf deine Gefühlswelt. So kannst du ein inneres Bild entstehen lassen und ein damit verbundenes positives Gefühl in dir. Wenn sich das innere Bild verfestigt hat, kannst du an regnerischen Tagen auch von zuhause aus meditieren. So ermöglichst du dir, dein Stresslevel jederzeit bzw. täglich runter zu regulieren und meisterst deinen Alltag gelassener. Um eine tiefere Verbindung zu erlangen, besuche gerne ein geführtes Ritual zu dem Thema.
An manchen Tagen fühlen wir uns auch erdrückt oder schwerfällig. Da helfen uns die Äste des Baumes uns wieder freier zu fühlen. Stelle dich dazu mit dem Kopf zum Baumstamm und blicke in die Krone hinauf. Die ganzen verzweigten Äste, ein Gewirr stehend für all die Möglichkeiten, die du hast. Setze dich danach an den Baumstamm und fühle den Wind, der die Äste bewegt und frei macht. Um den Wind besser beobachten zu können, empfiehlt sich auch, sich in einiger Entfernung zum Baum hin zu setzen. Der Wind streicht durch das Geäst, bewegt es und lässt es andere Formen annehmen. So können wir die frei beweglichen Äste als Vorbild nutzen um uns aufzulockern, unsere Gedanken bewegtere Wege gehen zu lassen und vielleicht eine andere Entscheidung zu treffen. Also in eine andere Möglichkeit mehr Zeit zu investieren. Wir können einen alternativen Weg gehen und unser Alltag nimmt eine andere Form an. Um mehr über deine persönlichen Äste heraus zu finden empfehle ich einen Blick auf dein inneres Bild nach mehr als einem halben Jahr nach der Lockerung und neuen Entscheidungsfindung. Es ist erstaunlich wie sich unser Baum verändert. Diese Verbindung und das Innehalten ermöglichen dir neue Perspektiven. Sowohl durch das beobachten der Natur im direkten Umfeld mit dem Fokus auf einen Baum, als auch zu lernen wieder bewusster deinen Körper wahr zu nehmen. Oft sind wir abgelenkt durch kreisende Gedanken oder technische Geräte. Umso wichtiger ist das regelmäßige Zeitnehmen für sich selbst, in welcher Form das geschieht entscheidest du. Doch halte ich es immer für wichtig sich bewusst zu Entscheiden nicht den Fernseher Abends einzuschalten, weil wir es immer so machen. Sondern bewusst entscheiden, heute Abend brauche ich die Entspannung oder Humor den ein Film mir bietet. Am nächsten Abend ist es vielleicht eher ein Hörbuch und dabei den Regen beobachten. Wenn wir uns bewusst entscheiden gehen wir den ersten Schritt in eine andere Richtung, selbst wenn wir gleich Handeln, denn erst so haben wir die Möglichkeit etwas zu verändern. Uns würde nämlich sonst gar nicht auffallen, dass wir vielleicht gerne Abends mehr Abwechslung hätten, dass wir vielleicht gerade eine Meditation bräuchten um im Moment an zu kommen. Dein Heimatbaum bietet dir einen fixen Ort. Er hält mehrere Möglichkeiten für dich bereit um unterschiedliche Meditationen für die jeweiligen Stimmungen deines Tages durch zu führen. Das ruhiger werden mit den Wurzeln, das Stabile des Stammes um im Hier und Jetzt deine Ansicht zu vertreten und das frei machen von einschränkenden Gedanken durch die Äste. Beim Erkunden wünsche ich dir viel Spaß, denn jeder von uns ist inspiriert und mit der Natur verbunden. Vielleicht findest du einen passenden Ort und kannst in den folgenden warmen Monaten deine Fähigkeiten aktivieren oder kennst deinen Heimatbaum schon und nimmst dir wieder mehr Zeit um in der Meditation unter ihm zu sitzen.
Waldkraft Andrea
Andrea Voggenreiter
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