Seonmudo Ist eine traditionelle koreanische Mönchskampfkunst wobei der Fokus auf der Entwicklung von Körper und Geist liegt. Seonmudo trägt mit seinen vielen Elementen dazu bei herauszufinden wer man wirklich ist. Der ursprüngliche Name von Seonmudo war Bulgyo Geumgang Younggwan und wurde 1984 in Sunmudo umbenannt. Seit 2024 wird der Romanisierung Rechnung getragen und es wird Seonmudo geschrieben. Seon steht für Zen, Mu für Kampfkunst und Do ist der Weg. Seonmudo lasst sich also als Zen Kampfkunst Weg übersetzen. Meditation im Sitzen und in der Bewegung ist die Basis auf diesem Weg, seine ursprüngliche Natur zu finden. Nach der Basis kommen Yoga , Ki Gong, Tai Chi und Kampfkunst Elemente, die alle achtsam und in Synchronität mit der Atmung stattfinden.
Das erste Element welches ich in der Reihe Seonmudo vorstellen möchte ist der Jang Jireugi, der Stoß mit der Handfläche. Diese primäre Kampfkunst Technik wurde im Seonmudo zu einer meditativen Atemtechnik weiterentwickelt. Man startet alle Hand- und Fußtechniken im Seonmudo aus Hapjang, also die Hände vor dem Herzen zusammengelegt. Von dort schiebt man die Hände mit einem "Om" Geräusch in den Himmel und öffnet die Hände am höchsten Punkt. Die Arme gehen auseinander und beim sinken zeigen die Handflächen nach unten. Unten angekommen werden die Hände wieder zusammen genommen um zurück zum Herzen zu gleiten. Man schlägt dabei die Habdballen zusammen und schiebt Hände wieder in den Himmel. Gleichzeitig geht man mit dem linken Fuß nach außen, so dass man in einen breiteren Stand kommt. Die Füße stehen dabei parallel während sich die Hände mit den Handflächen nach unten zum Schutz des Nackens bewegen. Gleichzeitig sinkt man mit den Knieen in den Reiterstand den so genannten "Kima-sogi". Man schiebt beide Handballen mit gespreizten Fingern nach vorne und atmet dabei aus. Dabei reduziert man sie Lendenlordose etwas. Die Lendenlordose ist eine physiologische Krümmung der Lendenwirbelsäule zwischen dem ersten und fünften Wirbel.
Wenn der Jukbi geschlagen wird, das sind Bambushölzer mit einem Luftspalt in deren Mitte, welche beim Schlagen auf den Handballen ein Geräusch erzeugen, beginnt man mit der Bewegung erneut. Es wird eingeatmet dabei schiebt man die Hüfte nach vorne, die Lordose wird größer, die Hüfte wird gestreckt und geht nach vorne, die Beine strecken sich, die Arme gehen nach oben und die Handflächen gleiten ebenso nach oben. Am höchsten Punkt wechseln die Bewegungen wieder. Die Arme sinken und die Handflächen gehen nach unten zum Nacken. Die Beine beugen sich, die Hüfte knickt ab und man hält die Luft an bis man dann beim nach vorne schieben der Handballen ausatmet.
Bei dieser Bewegung ist man ganz bei sich selbst, Atem und Bewegung ist eins. Man ist achtsam mit sich und der Ausführung und kombiniert die Kräftigung des Körpers mit Beweglichkeit.
Jens Schimmel (js)
kwanumzen.de, kwanumeurope.org
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