Der Umgang mit unangenehmen Emotionen ist ein grundlegendes Element der menschlichen Erfahrung und hat weitreichende Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Emotionen wie Wut, Angst und Trauer gehören zu den Gefühlen, die wir oft als belastend oder störend empfinden. In vielen Fällen neigen wir dazu, diese Emotionen zu verdrängen, in der Hoffnung, sie loszuwerden oder zumindest zu vermindern.
Wahrheit hinter den Emotionen
Doch was passiert, wenn wir diese Gefühle ignorieren oder unterdrücken? Es gibt Menschen, die Meister der Verdrängung sind und scheinbar alle unangenehmen Emotionen erfolgreich unterdrücken können. Sie geben oft vor, "in Ordnung" zu sein, obwohl sie innerlich kämpfen. Diese Strategie mag kurzfristig funktionieren, aber auf lange Sicht kann sie zu ernsthaften Konsequenzen führen. Das Unterdrücken von Gefühlen kann zu chronischem Stress und somit auch zu psychosomatischen Symptomen führen. Es kann auch zu einem Verlust des Selbstverständnisses und der Verbindung zu dir selbst und auch anderen Menschen führen, da wir uns nicht authentisch zeigen können. Eine Emotion kann man sich als eine Art der Energie vorstellen, die uns etwas sagen möchte. Verdrängen wir diese, ohne der Emotion Beachtung zu schenken, muss diese sich auf eine andere Weise bemerkbar machen - so können langwierige psychosomatische Störungen entstehen. Jede Emotion, hat jedoch ihre eigene Bedeutung und Daseinsberechtigung. Sie sind wie Wegweiser auf unserer Suche nach persönlichem Glück und erzählen uns viel über unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Anstatt unangenehme Emotionen zu verdrängen oder zu bekämpfen, ist es oft hilfreicher, sie als wichtige Informationen über uns selbst zu betrachten. Wenn wir uns erlauben, diese Gefühle zu erkennen und zu akzeptieren, können wir beginnen, ihre Botschaften zu verstehen und konstruktiv damit umzugehen.
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WUT
Wenn wir beispielsweise auf Wut stoßen, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass unsere Grenzen verletzt wurden, oder dass wir uns in einer unfairen Situation befinden. Anstatt diese Wut zu unterdrücken, können wir versuchen, ihre Ursachen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren, indem wir für unser Wohlbefinden sorgen. Wichtig ist es auch, der Wut einen Raum zu geben und diese an die richtige Stelle zu adressieren. Bei unterdrückter Wut kann es passieren, dass sich diese gegen uns selbst richtet. Es kann hilfreich sein, konkrete Sätze zu formulieren, indem du deine Gefühle und die Ursache zum Ausdruck bringst. Allerdings gibt es auch Menschen, die Probleme damit haben, ihre Wut in einer angemessenen Dosis zu transportieren und somit dazu neigen, schnell in die Luft zu gehen. Die Ursache dafür ist oft eine Impulskontrollstörung. Hier kann es helfen, öfter am Tag in sich zu hören, um wahrzunehmen, wie die momentane Anspannung aussieht und sich Skills in den Tag zu integrieren, die helfen können, die Anspannung niedrig zu halten.
TRAUER
Ähnlich verhält es sich mit Trauer, die uns signalisiert, dass wir einen Verlust erlebt haben, uns etwas fehlt und wir Unterstützung brauchen, um damit besser umzugehen. Auch hier ist es wichtig, der Trauer ihren Raum zu geben und sich mit ihr auseinanderzusetzen, um mit der Trauer irgendwann abschließen zu können. Trauer kann sich anfühlen, als würde man in einem Raum ohne Boden und Halt ins Nichts fliegen, daher kann es helfen der Trauer erstmal nur einen vorbestimmten Raum zu geben, um nicht konstant im Alltag darunter zu leiden.
ANGST
Angst wiederum ist oft ein Zeichen dafür, dass wir uns vor einer potenziellen Gefahr oder Bedrohung schützen müssen. Anstatt dieser Angst blind zu folgen oder sie zu ignorieren, ist es wichtig, sie zu hinterfragen und herauszufinden, was genau sie auslöst und ob sie rational ist oder nicht. Manchmal kann es helfen, sich bewusst zu machen, dass die Angst auf vergangenen Erfahrungen basiert und nicht unbedingt auf der aktuellen Realität. Ein weißer Mensch, gab mir mal folgenden, wichtigen Satz mit auf den Weg;
“Es sind nicht die Dinge an sich, die den Menschen Angst machen, Es sind die Vorstellungen der Dinge, die den Menschen Angst machen".
Indem wir uns mit unseren unangenehmen Emotionen auseinandersetzen und sie akzeptieren, können wir einen tieferen Einblick in unser eigenes Innenleben gewinnen und uns selbst besser verstehen. Wir können lernen, uns selbst und anderen gegenüber authentischer zu sein und ein erfülltes Leben zu führen. Es ist wichtig zu betonen, dass der Umgang mit unangenehmen Emotionen ein kontinuierlicher Prozess ist und Übung erfordert. Es erfordert Mut, Verletzlichkeit und die Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen. Aber letztendlich kann es zu einem tieferen Verständnis von uns selbst und zu einem größeren inneren Frieden führen.
Rosa Wagner
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