Von Meister Jens Schimmel
Seonmudo:
Yeongjeonghaenggwan – Chakren Ki Gong
Seonmudo ist ein praktischer Abkömmling des esoterischen Buddhismus, mit den Wurzeln im originären Buddhismus. Diese Ki Gong Übung übersetzt ein Mandala in Bewegungsformen. Es hat eine indische Tradition aus dem 7. Jahrhundert und geht in den esoterischen Buddhismus über.
Das Mandala spiegelt die zwei Welten durch Bewegung wider, basierend auf den sechs großen Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft, Raum und Bewusstsein. Die ersten vier sind aus der physischen Welt und die letzten zwei aus der spirituellen Welt. Bei den gezeigten Bewegungen sollen Körper und Geist eins werden.
Jidaeche (Erd-Chakra Ki Gong)
Wie erwähnt basiert alles auf diesen sechs Elementen. Die Jidaeche Formen sind die Erd-Formen. Ji bedeutet Erde. Unter den verschiedenen Jidaeches möchte ich heute die Jidaeche Haeng vorstellen. Haeng bedeutet gehen. Diese übung ist zur Stärkung der inneren Energie (Ki). Dafür sollte sich aufgewärmt werden und die Atemtechniken einatmen, Luft anhalten und ausatmen sollen zu allen Bewegungen passen.
Ausgangsposition:
Man steht schulterbreit und hat die Hände vor dem Gesicht zusammengelegt. Diese Handform nennt man Heosim-Hapjang, es befindet sich etwas Platz zwischen den Händen und Finger und Handballen berühren sich.
1. Beim Ausatmen drehen sich die Zehen etwas nach außen und man sinkt nach unten. Die Handballen öffnen sich, die Finger bleiben zusammen und die Hände sinken bis vor die Brust. Armen und Hände sind horizontal.
2. Beim Einatmen dreht sich der Körper 90° nach rechts. Der linke Fuß wird an den rechten Fuß gezogen und die Hände gehen wieder in Heosim-Hapjang.
3. Bei der Ausatmung dreht man sich diesmal 90° nach links und geht mit dem linken Fuß raus in einen Tigerstand (Hugul sogi). Die Hände trennen sich und die linke Hand ist bei ausgestrecktem Arm auf Schulterhöhe. Die rechte Hand liegt kurz unter dem Bauchnabel (Danjeon). Das Gewicht ist 50/50 und der Körper ist ganz entspannt.
4. Beim Einatmen sinkt die linke Hand auf den Platz vom Danjeon und die rechte steigt auf zur Schulterhöhe und befindet sich vor dem Hals mit der Handfläche nach unten.
5. Ausatmen und Übung 3 mit den Armen wiederholen.
6. Einatmen und die Arme auf Position 4 bringen.
7. Ausatmen Position 3
8. Einatmen Position 4
9. Weiter einatmen und einen großen Schritt mit links nach hinten gehen. Um 180° drehen und das Gewicht tief auf dem linken Bein haben (Jwajeongul Stand). Der linke Handballen schiebt nach oben auf Schulterhöhe (Sangdan) und der rechte Handballen schiebt nach unten, bene den Körper (Hadan). Die Arme zeigen 45° nach oben bzw. nach unten. Der Blick geht über die Schulter nach oben. Die Luft wird angehalten (Jisik).
10. Während man die Luft anhält, werden mit einem schnellen Einatmen die Arme zur Seite, auf Schulterhöhe horizontal gebracht. Bei einer leichten Ausatmung wird der linke Fuß wieder in einen Schulterweiten Stand gebracht und die Hände wieder in Heosim-Hapjang. Man macht die Übungen nochmal zur anderen Seite.