Nach einem lehrreichen Unterrichtswochenende in in Nordrhein-Westfalen bei Großmeister Jens Wilke, sollte es 600 Kilometer weiter südlich, im Bayerischen Dojang der Yi-Jing-Do Akademie und damit am Geschäftssitz des HAPKIDO magazins mit dem Besuch von Großmeister Professor Song, Soon Ki und seinem koreanischen Demoteam weitergehen. Wie bereits in den Jahren davor diente unser Dojang wieder unseren koreanischen Gästen als Heim zum Übernachten und gleichzeitig als Startpunkt für Ausflüge nach München und Garmisch zu unseren bayerischen Sehenswürdigkeiten. Mittwoch am Spätnachmittag, pünktlich zum Hapkido Kindertraining, konnten unsere Gäste auch einen kleinen Eindruck unseres Hapkido Unterrichts in der Yi-Jing-Do Akademie bekommen. Wie immer vor dem Unterricht zog diesmal einer unserer koreanischen Gäste eines von 64 I Ging Stäbchen aus dem Bambus-Bächer. Das gezogene Bild wurde im Anschluss, nach einer kleinen Klatsch-Meditation besprochen. (Die ganzen oder unterbrochenen Linien des sechszeiligen Bildes werden dabei erst vom Meister vorgeklatscht und dann nach Gehör von den Kindern und Gästen nachgeklatscht) Ein Achtsamkeitsritual mit meditativem Charakter, das den vom Schulstress geplagten Kindern hilft, sich auf das „Hier und Jetzt“ zu konzentrieren. Im Anschluß wurden die beiden Trigramme in ihrer Symbolkraft beleuchtet und näher besprochen. Das heute gezogene Stäbchen stellte das Bild #43 dar und zeigt damit den spiegelnden See über einem starken Himmel.
„Potentielle Kraft, der „Durchbruch, die Entschlossenheit“, sind die Synonyme dieses Bildes, das in unserer Yi-Jing-Do Akademie, die nachfolgende Hapkido-Demo unserer koreanischen Gäste nicht besser hätte beschreiben können!
Die jugendlichen Koreaner waren gleichermaßen erstaunt wie interessiert, da diese Art der Meditation und Betrachtung ihnen neu erschien. Ebenso konnten sich unsere koreanischen Gäste für die speziell in der Yi-Jing-Do Akademie praktizierten Gymnastik-, Roll- und Fallübungen unserer Schüler begeistern. Mit etwas Stolz ist es uns eine Freude selbst solchen Hapkido Profis noch etwas Neues zeigen zu können. Unsere Schüler zeigten, was sie bei Meister Uwe Wischhöfer im Unterricht gelernt hatten und glänzten mit Rollen, Rädern, Fallschulübungen. Doch das, was wir dann von unseren koreanischen Gästen zu sehen bekamen, war pure Energie in Bewegung! Das Demoteam setzte sich aus Schülern verschiedener koreanischer Schulen zusammen und wurde auf Grund Ihres Könnens von Prof. Song für den Kulturaustausch nach Deutschland eingeladen und begleitet. Der über siebzigjährige Hapkido Großmeister ließ es sich im Anschluß an die Demo nicht nehmen auch selbst auf der Matte Hapkido der Spitzenklasse zu demonstrieren. Er zeigte mit seinem Spazierstock, dass man auch im fortgeschrittenen Alter noch gut Hapkido betreiben kann. Die jugendlichen Angreifer von Prof. Song, flogen wie von einem Orkan erfaßt, nach den Attacken in hohem Bogen auf die Matte. Ein Highlight für das sich unsere eigenen Schüler, wie auch alle Zuschauer begeistern konnten und noch heute davon erzählen. Darüber hinaus hatte auch ich Gelegenheit in einem persönlichen Gespräch mit Professor Song, Soon- Ki , Vorsitzender des neuen koreanischen Hapkido Gesamtverbandes, zu sprechen. Der amtierende Vertreter von Prof. Song in Deutschland, Großmeister Jens Wilke wird Sie in weiteren Ausgaben unseres Magazines darüber informieren.
Ihr Uwe Wischhöfer