Bild Jule: KI-generiert und nach-bearbeitet (uw)
Die kleine Jule, sitzt traurig an ihrem Fenster, guckt nach draußen und denkt nach. Sie denkt an Ihre Mutter, die leider viel zu früh von ihr gegangen ist. Warum musste das passieren? Warum hat Mama mich verlassen? Vielleicht hätte ich mehr tun können, dann wäre meine Mama noch da. Wir hatten noch so viel gemeinsam geplant und ich wollte Sie noch so viel fragen, aber jetzt ist sie weg. Es schmerzt so unendlich. Ich weiß nicht, wie ich jemals wieder glücklich werden soll. Als Jule da so sitzt, kommt Tante Karla zu ihr. In Ihrer Hand, hält sie einen Karton der für Jule bestimmt ist. „Meine Kleine, ich gab deiner Mutter das Versprechen, dir das hier zu übergeben. Es war ihr sehr wichtig, dass du einen neuen Wegbegleiter hast, bei dem du Trost finden kannst. Jule öffnete gespannt den Karton und blickte in die grünen Augen einer wunderschönen Schildkröte. „Schildkröten sind Tiere, die bis zu 200 Jahre alt werden können und dadurch sind Sie mit einer tiefen Weisheit bestückt“. Jule war total angetan, von diesem schönen Wesen. Als Tante Karla den Raum verließ nahm sie, die Schildkröte auf den Schoß und blickte ihr tief in die Augen. Die Schildkröte strahlte eine angenehme Ruhe auf sie aus. Eine Ruhe die sie seit dem Tod ihrer Mutter, nicht mehr verspürt hatte. „Liebe Schildkröte, es ist so schwer für mich, ohne meine Mutter zu leben und wieder Freunde zu treffen. Ich habe immer das Gefühl, alle warten das ich wieder normal funktioniere. Meine Freunde ziehen sich von mir zurück, weil sie denken ich brauche Ruhe um damit fertig zu werden. Aber eigentlich brauche ich jemanden, mit dem ich darüber reden kann, ohne das Gefühl zu haben, dem zur Last zu fallen. Ich liebe meine Mama unendlich, darum ist der Schmerz so unendlich, sie nie mehr sehen, spüren, hören oder riechen zu können. Zu Jules Überraschung, antwortete ihr die Schildkröte: „Jule, du darfst mich Merle nennen. So ein Abschied, ist sehr schmerzhaft, besonders wenn man so tief verbunden ist. Bitte denk daran, dass diese Trauer die du verspürst, notwendig ist um später im Leben gut damit umgehen zu können. Deine Mutter ist, rein physikalisch, nicht mehr hier - Aber denkst du, dass Sie wirklich weg ist? Deine Mutter hat aus sich heraus Vieles erschaffen. Eines ihrer größten Meisterwerke, bist du. In euch allen, lebt und liebt deine Mutter weiterhin. Jule: Ja Merle, aber dieser Schmerz ist unerträglich. Als wäre die Welt um mich, nicht mehr bunt, sondern nur noch schwarz. Das Leben, findet ohne mich statt. Ich stehe außen und sehe meinen Freunden beim Leben zu, aber kann nicht teilhaben. Meine Mutter, war eine sehr fürsorgliche und starke Frau. Bei allem was Sie tat, hatte Sie so viel Freude. Ich habe immer zu Ihr aufgeschaut und wollte werden wie sie. Durch den Verlust, fehlt mir das alles. Kannst du mir diesen Schmerz nicht einfach nehmen? Die Trauer geht ihren eigenen Weg“, sagte Merle, „du kannst nichts erzwingen. Vertraue dich ihr an und sie wird dir neue Hoffnung schenken, zu ihrer Zeit.“ Jule: „Das Kann ich mir kaum vorstellen - Alles ist so düster und trostlos ohne meine Mutter.“ Merle: „Momentan haben wir Winter. Es ist kalt draußen. Die Blumen blühen nicht und die Bäume haben ihre Blätter verloren. Alles sieht kahl und trostlos aus. Ohne dicken Schal und Mantel ist diese Kälte schwer zu ertragen, aber du kannst dir sicher sein, das auf jeden Winter ein Frühling und Sommer folgen wird. Im Frühling, erwacht die Welt zu neuem Leben, all die Blumen werden wieder blühen, die Bäume füllen sich mit Blättern, Blüten und Früchten. Die Natur geht ihren eigenen Weg, du kannst nichts erzwingen, aber darauf vertrauen, dass eines Tages wieder der Frühling kommt. So funktioniert das Leben, es ist ein auf und ab! Von ganz allein folgt jeder Nacht ein neuer Tag, jedem Winter ein neuer Frühling und das Dunkle des Lebens wird wieder hell. Erzwingen lässt es sich nicht. Gib dich dem Lauf hin und vertraue! (rw)
In jedem Leben kommt irgendwann der Punkt, an dem man Abschied von einem geliebten Menschen oder einem Tier nehmen muss. Der Verlust kann sehr schmerzhaft und überwältigend erlebt werden, auch wenn der Verstand weiß, das der Tod zum Leben gehört. Trauer ist eine natürliche Reaktion auf Verlust und kann in verschiedenen Formen und Intensitäten auftreten. Je nachdem, ob man gesunde Wege gefunden hat, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen, kann es beeinflussen, wie und wie schnell, die Trauer verarbeitet wird. Wenn ein Mensch dazu neigt, diese Gefühle zu verdrängen, kann es sein, das dieser zwar die Trauer nicht mehr wahrnimmt, aber dafür psychosomatische Beschwerden bekommt, die leider noch schwieriger zu behandeln sind. Daher ist es wichtig, sich ausgiebig mit diesen unangenehmen Gefühlen des Verlusts zu beschäftigen um langfristig Mental gesund zu bleiben. Hier sind ein paar wichtige Punkte, die dir dabei helfen können:
1. Du darfst traurig sein!
Es ist wichtig, sich selbst die Erlaubnis zu geben, zu trauern. Trauer ist keine Schwäche, sondern ein notwendiger Prozess, um den Verlust zu verarbeiten. Falls die Trauer sich bodenlos anfühlt, dann gib dieser, ganz bewusst einen von Dir vorbestimmten Raum. Wie: „In dieser Stunde werde ich mich ganz bewusst mit diesem Verlust und meinen Gefühlen auseinandersetzen". Manchmal kann es hilfreich sein, die Zeit in der man sich mit seiner Emotion befasst, zeitlich zu begrenzen.
2. Bedeutung von Trost
Teile deine Gedanken und Emotionen mit Freunden, Familienmitgliedern oder einem Therapeuten und scheue dich nicht davor, dies immer und immer wieder zu tun, solange wie es für dich wichtig ist. Menschen denen du am Herzen liegst, nehmen sich gerne die Zeit und hören dir zu! Lass es zu, das andere dir Trost schenken können. Lass dich im Arm nehmen, wenn deine Trauer sich überwältigend anfühlt. Du darfst dich, mit deiner starken Trauer, anderen zumuten!
3. Erinnerungen
Erinnerungen an die verlorene Person zu bewahren, kann sehr tröstlich sein. Fotoalben, Tagebücher oder persönliche Gegenstände können helfen, die Erinnerung lebendig zu halten und Trost zu spenden. Mit der Zeit und zunehmender Akzeptanz, gelingt es Dankbarkeit für die vergangenen Begegnungen mit dieser Person (oder dem Tier) zu entwickeln. "Danke das ich dich kennen lernen durfte". "Danke für all die Dinge die ich durch dich erfahren durfte". Falls der Verlust sehr plötzlich und unvorhersehbar eintrat, kann es helfen, der Person einen Abschiedsbrief zu schreiben, indem alle Gedanken und Gefühle gegenüber dieser Person ausgedrückt werden.
4. Rituale, für Sicherheit
in schwierigen Zeiten
Rituale können dir helfen, den Verlust zu verarbeiten und der verstorbenen Person im positiven zu gedenken. Dies können regelmäßige Besuche am Grab, das Entzünden einer Kerze oder besondere Gedenktage sein. Natürlich kannst du auch deinen eigenen Traueraltar gestalten. Rituale geben Struktur und Sicherheit, das wurde mir bereits des öfteren, innerhalb meiner Arbeit mit Trauernden, bewiesen. Ich gab diesen Menschen, die Aufgabe eine Geschichte zu schreiben. Das Half sehr gut, sich selbst Bewusstheit, über das eigene Innenleben zu verschaffen. Die Geschichte kann beispielsweise so beginnen: "Es war einmal eine weiße Kerze und daneben lag ein Streichholz.“ Zur Verdeutlichung hab ich eine eigens geschriebene Geschichte beigefügt, in der ich die Trauer zu einer Freundin verarbeitet habe, die sich leider das Leben genommen hat.
Es war einmal eine weiße Kerze…
Es war einmal, eine weiße Kerze und daneben lag ein Streichholz. Mit diesem Streichholz konnte ich in Momenten der Trauer, eine Flamme entzünden und hatte so das Gefühl, einen Teil deiner Wärme, trotz allem in mir zu tragen. Die Flamme dieser Kerze, spendet Trost. Trost wie du ihn mir in so vielen Momenten gespendet hast, als wir am Tisch saßen und gemeinsam Tee tranken. Erst war ich am Boden zerstört, als mir bewusst war, das ich diese mütterliche Liebe von dir nicht mehr auf diese Art erfahren werde. Die Kerze mit ihrer Flamme verhalf mir dabei, nach und nach, anstatt der Trauer, Dankbarkeit zu empfinden. Dankbarkeit für all die Momente und die Möglichkeit gemeinsam zu Wachsen. Diese Kerze hat so viel gemeinsam mit dir. Sie ist weiß, weiß warst du für mich immer. Wie ein lebender weißer Engel, mit einem unglaublich reinem Herz. Ein reines und zartes Herz, hat es schwerer, sich in dieser rauen Welt zurechtzufinden, aber zugleich warst du ein Geschenk, für alle die sich mit dir umgeben durften. Es war für mich immer Unfassbar, wie ein Mensch so schön sein kann, wie du! Eine Schönheit, der das Wort Schönheit nicht gerecht werden kann. Ich dachte immer dein Leben sei so Perfekt, weil du für mich so Perfekt warst. In diesem Bild, das du mir von dir gezeigt hast, warst du mein Vorbild. Ich kannte dich, fast so lange, als wärst du meine Mutter gewesen. Aber du konntest mir Dinge geben, zu denen meine echte Mutter, nicht in der Lage war. Durch deine Hilfe durfte ich reifen. Danke. Ich bewunderte deine Familie, die so eine tolle Gemeinschaft abgegeben haben und dachte immer, in so einer Familie, muss man Glücklich sein. Ich dachte ihr könnt offen über alles sprechen und authentisch sein. Eine Art bedingungslose Liebe. Ich bewunderte auch die Beziehung zwischen dir und deinem Mann, und hab mich gefragt, ob ich das auch mal so erfahren werde. Du trugst so eine große Leidenschaft in dir. Das ich mir nie hätte vorstellen können, wie du von uns gegangen bist. So schnell warst du für etwas Feuer und Flamme und konntest auch andere damit anstecken. Leider ist es im Leben so: Je schneller man Hoch fliegen kann, desto schneller kommt man hart auf dem Boden auf. Dein zartes Herz, konnte das auf Dauer nicht ertragen. Also hast du dich dazu entschieden zu gehen. Inzwischen respektiere ich deine Entscheidung. Ich hab sehr viel darüber nachgedacht, als ich vor meiner weißen Kerze saß und die Flamme beobachtet hab. Die Flamme, welche mir die Wärme, zurück in mein Herz gebracht hat. Inzwischen ist es OK. Du warst da, sehr Präsent und hast Spuren hinterlassen, nicht nur Spuren auf dem Pfad, sondern Spuren in den Menschen die dich lieben Deine Spuren werden niemals aussterben, denn es sind Spuren die sich an andere weitergeben lassen, weiter getragen werden und in der Flamme der Kerze, konnte ich erkennen wie wertvoll es ist, das du warst!
5. Du darfst Hilfe für dich beanspruchen
Manchmal ist es notwendig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Therapeuten und Trauerbegleiter sind darin geschult, Menschen durch den Trauerprozess zu begleiten und Techniken zur Bewältigung zu vermitteln. Denk daran; es hat nichts mit Schwäche zu tun, sich einzugestehen das man Hilfe von anderen benötigt. Das ist eine sehr starke Eigenschaft, da diese dich dazu befähigt, dich stetig weiterzuentwickeln.
6. Akzeptiere die Veränderung
Verlust bedeutet eine Veränderung im Leben, die akzeptiert werden muss. Diese Akzeptanz kann Zeit brauchen und sollte schrittweise erfolgen. Versuche, die positiven Aspekte des neuen Lebens zu erkennen und schätze die Erinnerungen an die vergangene Zeit. Dankbarkeit für das was war, ist der Schlüssel zur Akzeptanz!
Vermeide Schuldgefühle
Es ist normal, sich schuldig zu fühlen oder darüber nachzudenken, was hätte anders gemacht werden können. Versuche jedoch, diese Gefühle los zulassen und dich auf die positiven Erinnerungen zu konzentrieren. Schuldgefühle verlangsamen den Heilungsprozess. Es gibt Verluste, wie bei einem Suizid, bei dem es schwer sein kann, sich nicht schuldig zu fühlen. Mach dir bewusst, das dies außerhalb deiner Entscheidungsmacht lag. Falls es dir nicht gelingt, diese Schuldgefühle los zulassen, stell dir die Frage, was die Klärung der Schuld an dieser Situation ändert? Es gibt höhere Entscheidungen, an denen wir als Mensch leider nicht viel ändern können.
Gib dir Zeit
Heilung ist manchmal ein langwieriger Prozess und auch wenn wir am liebsten, sofort wieder funktionieren wollen; setze dich nicht unter Druck, schnell „darüber hinwegzukommen“. Erlaube dir, in deinem eigenen Tempo zu heilen und den Prozess so lange zu durchlaufen, wie es für dich notwendig ist. Betrachte dich Selbst mit freundlichen und fürsorglichen Augen und sei dir in dieser Zeit ein guter Freund! Jeder Mensch hat bei einem Verlust mit der eigenen Trauer zu kämpfen, wenn du aber diese Punkte beachtest, wirst du deinen individuellen Weg, zur Verarbeitung der Trauer finden.
Deine Rosa Wagner (rw)