Großmeister Gerhard Agrinz
Hap-Ki-Do System
Kim Sou Bong
Ausbildungsprogramm
vom Schüler bis zum Meister
Allgemeines:
Das Hap-Ki-Do Ausbildungsprogramm im Lehrsystem Kim Sou Bong ist klar strukturiert und orientiert sich an eine Sinn- und zielbewusste Lehrform, welche sich in der systematisch aufgebauten Prüfungsordnung wiederspiegelt.
Über das technische Aufbauprogramm werden die Grundlagen, insbesondere die Anwendungsmethode und das Prinzip der Selbstverteidigung gelehrt, in der jeder individuell, seiner Charaktereigenschaft entsprechend, seine Persönlichkeit entwickelt. Bereits beginnend mit der Grundstufe, wird das so wichtige Basisverständnis durch das Üben und Erlernen von Löse, -Schlag, -Hebel, - Wurf und Tritttechniken vermittelt.
In den weiteren Gürtelgraden, erfolgen basierend auf die Grundtechniken, immer komplexere Anwendungen, sodass mit Abschluss der Schülerausbildung, die Voraussetzungen für die Meisterebene durch ein umfangreiches Wissen und Können gesichert ist.
Methodisch strukturierter
Schüler-Ausbildungsweg
„Weg des Schülers zum Meister“
Grundstufe (9. – 8. Kub)
Kern dieser Ausbildungsstufe ist die Vermittlung der grundsätzlichen Prinzipien des Hap-Ki-Do. Diese werden durch unterschiedlichste Handbefreiungsmethoden, Schlag- Hebel- und Wurftechniken verständlich gemacht. Dabei geht es um die Erkenntnis der Krafteinwirkung des Angreifers ,den Aufbau von Widerstand, Kontrollfähigkeit und das Erkennen des Kraftflusses und deren Lenkung. Darauffolgend beschäftigt man sich mit dem Verständnis der Kraftumlenkung und dem bewussten Eingreifen in die Angriffsphase durch aktives Provozieren, wobei der Fokus auf die Durchsetzung des eigenen Willens gerichtet ist.
Mittelstufe (7. – 6. Kub)
Aufbauend auf die Grundstufe folgen nun Zugriffe von vorne und von hinten, auf den Körper respektive die Kleidung. Diese direkte Konfrontation verlangt dem Schüler mehr Widerstandskraft und Flexibilität ab. Die daraufhin eingesetzten Abwehraktionen stellen erhöhte Anforderungen an die Psyche und den körperlichen Fähigkeiten dar.
Stufe Fortgeschrittene I (5. – 4. Kub)
Übergang von direkten Körperzugriffen zum freien Kampfverhalten, indem man mit Faust- und Fußangriffen konfrontiert wird. Schwerpunkt dieser Ausbildungsstufe ist der Umgang mit:
- Bewegungsaktive und Prinzip orientierte Kraftnutzung
• Flexibilität
• Bewegungsharmonisierung
• direkte Annahme- und Übernahme der Angriffsaktion
• Distanz und Kontrolle
Stufe Fortgeschrittene II (3. Kub)
Das Anforderungsniveau der „Stufe Fortgeschrittene II“, wird nun auf den Umgang mit Messerangriffen erhöht. Neben den Techniken, wird der Punkt Sicherheit, Kontrolle, Aufmerksamkeit und Selbstvertrauen besonders geschult. Die Widerstandsfähigkeit, der Durchsetzungswille, insbesondere der Umgang mit der Angst und die Ausprägung der Entschlossenheit, nimmt einen wesentlichen Teil dieser Ausbildungsstufe ein.
Vor-Meisterstufe (2. – 1. Kub)
Die „Vor-Meisterstufe“, stellt die Stufe vor dem Meistergrad dar und entsprechen die Abwehrtechniken wesentlich höheren Anforderungen. Die erlernten Kenntnisse werden nun anwendungsorientiert umgesetzt. D. h., die Angriffe erfolgen realitätsnah und sind die Abwehraktionen wesentlich präziser, schneller und in kürzester Form umzusetzen. Der Hauptfokus, liegt in der der bewussten Beherrschung der Situation und des vielfältigen Einsatzes der Abwehrtechnik. Wichtiger Meilenstein dabei ist , die Entwicklung der Kontrolle und die damit verbundene Empathie.
Parallel zur spezifischen Technikausbildung, wird der Schüler noch in den ganz systemspezifischen Fähigkeiten wie zum Beispiel:
- Kontrollform und Kommunikation
• Systemspezifische Spezialformen und Technikanwendungen
• Bruchtest ohne Widerstand
• Faust- und Handtechniken
• Einzelfußtritte- Sprung- und Kombinationstechniken
• Spezieller Umgang mit realen Angriffsaktionen
• Stock (Dan Bong) - und Spazierstocktechniken
• Qualifikationsfreikampf (6-er Mannschafts-System)
• Fußtritt-Kontakt Kombinations- und Variationstechniken
• Atmungsmethoden – Konzentrations-
und Meditationsübungen
• Psychotraining und Entspannungsübungen
• Nervenpunkttechniken
und insbesondere
- Vermittlung der Werte - moralische Aspekte
Tradition, Achtsamkeit, Sozialisierung, Respekt
ausgebildet und bilden diese den fundamentalen Bestandteil des Lehrsystems:
Meisterebene
Auf dieser Ebene erfolgt einerseits die Vereinigung des vorhandenen Wissens und andererseits die Erweiterung und Perfektionierung der Techniken. Physisch stehen ,Kurzformen ,Provokationen, Schnelligkeit, Kraftnutzung, situationsbedingtes Handeln, und Antizipation im Vordergrund. Durch die Vereinigung mit den philosophischen Grundlagen wird der „Meister„ geprägt.
Graduierungssystem – Gürtelfarben
Kinder:
Für Kinder ab dem 6.Lebensjahr steht die Entwicklung der Selbstbehauptung, Prävention und die körperliche Betätigung im Vordergrund. Dafür wurde ein eigenes Aufbauprogramm entwickelt und ein darauf abgestimmtes Graduierungssystem festgelegt. Der Einstieg in die Hap-Ki-Do Standardausbildung nach dem Schüler- Prüfungsordnungssystem ,kann einerseits nach Absolvierung der Kinder-Ausbildungsstufen ,oder andererseits mit Beginn der Hap-Ki-Do Schüler-Ausbildung, ab dem 12. Lebensjahr erfolgen.
Kindergrade / Gürtelfarben (6-11 Jahre):
Ausbildungsstufe 1: weiß mit gelbem Mittelstreifen
Ausbildungsstufe 2: weiß/gelb
Ausbildungsstufe 3: gelb/orange
Ausbildungsstufe 4: orange/grün
Schüler:
Jeder Anfänger beginnt mit den 10.Kub-Grad, der 1.Kub-Grad dagegen ist der höchste Schülergrad und steht kurz vor den 1. Dan-Grad (Meistergrad). Die verschiedenen Gürtelfarben zeigen die Entwicklungsstufe des Schülers. Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Prüfungen betragen im günstigsten Falle etwa sechs Monate. Dem wird ein kontinuierliches Training vorausgesetzt. Die Trainingszeit zwischen den 1.-Kub und den 1. Dan-Grad liegt so bei einem Jahr.
Schülergrade / Gürtelfarben (ab 12 Jahre) :
9. Kub gelb
8. Kub orange
7. Kub grün
6. Kub lila
5. Kub blau
4. Kub blau mit 1 roten Streifen
3. Kub rot
2. Kub rot mit schwarzem Streifen
1. Kub rot mit schwarzer Hose