Emil Coué: Selbstheilung und Seelenerziehung durch Autosuggestion

Bereits Anfang der 80ger Jahre, durfte ich während meiner ersten beruflichen Ausbildung von einem guten Freund ein ganz besonderes Buch ausleihen. Als primärer Kinästhet, also einer Person, deren primäres Repräsentationssystem über das Begreifen, Ertasten und Fühlen einhergeht, war es mir einst ein besonderes Bedürfnis, die 102 Seiten des kleinen Büchleins von Emil Coué handschriftlich abzuschreiben, bevor ich es seinem Eigentümer einst wieder zurück gab. Viele Jahre später, auf einer Auktion gelang es mir die Erstausgabe, der französischen Übersetzung, die Du auf dieser Seite des Artikels finden kannst, zu ersteigern. Es ist eines der besonderen Bücher, die ich Falle eines Brandes, unbedingt retten würde. Coués Buch ist und war Urquelle und Orientierung späterer Erfolgsautoren, wie unter anderen Dr. Joseph Murphy, der mit seinem Bestseller: "Die Macht Ihres Unterbewusstseins", auch auf diese Quelle zurückgriff und lange nach Emil Coué als Wegbereiter positiven Denkens weltweit bekannt wurde.

Emil Coué übte den Beruf eines Apothekers in seinem Sanatorium in Nancy (Frankreich) aus, in dem er vorwiegend Tuberkulosen, Gichtischen, Stotterern, Kleptomanen, Geschwürbehafteten, Trinkern und Migränekranken mit großem Erfolg zur Heilung verhalf. Zur Zeit seiner Buchveröffentlichung lebte er in Paris und hielt öffentliche Vorträge wie:

"Die Krankheit - als Steckenpferd und die Angst ohne Steckenpferd leben zu müssen!" oder "Nichts ist leicht oder schwer, es sei denn unsere Einbildungskraft macht es dazu!". 

Seine These war, dass die Macht des Willens sich stets gegen uns wendet, wenn die Phantasie eine unglückliche Vorstellung dessen hat, was passieren könnte! Lässt man eine unglückliche Vorstellung ohne Kontrolle unbeaufsichtigt zurück, wird sie sich im Stillen verwirklichen! Fokussiert man sich jedoch auf eine glückliche Phantasie und setzt auf Wiederholung, die sogenannte Affirmation, so wird sie zur Realität! Dies jedoch funktioniert ausschließlich nur dann, wenn Du Deiner Vorstellung vertraust und nicht analysierst. Im anderen Fall bist Du verloren!

Emil Coués empfahl seinen Patienten: Von heute an bis zum letzten Tag Deines Lebens, jeden Morgen und jeden Abend im Einschlafen oder Erwachen, sage es Dir 20x vor Dir hin:

"Jeden Tag, in jedem Sinne geht es mir besser und besser!"

Neben der Behandlung seiner Patienten gab Emil Coué jedoch auch Sein Wissen, sein Können und seine Erfahrungen an seine Schüler weiter und spätestens jetzt wird es für Jeden interessant, der heute als Mental-Coach seine Kenntnisse zum Wohle seines Coachies weitergeben möchte. Noch lange bevor Richard Bandler und Dr. John Grinder ihre Erfahrungen aus der "Neurolinguistischen Programmierung" (NLP) in den 1970ger Jahren ihren Studenten als wachsende Toolbox zur Verfügung stellten, waren die Grundlagen der heute angewandtem NLP-Werkzeuge für Emil Coué die Grundvoraussetzung für den Erfolg seiner damaligen Studenten bei der Behandlung von Patienten. 

Einfache Anleitungen zum Coaching

In seinem Buch gibt Emil Coué genaue aber sehr einfache Anweisungen an seine Studenten, wie diese im "Coaching" vorgehen sollten, um den größtmöglichen Erfolg bei ihren Coachies zu erzielen weiter. Vor über einhundert Jahren verwendete er im Gegensatz zu mir heute, stets die Sie-Form und benutzte natürlich weniger moderne Begriffe wie Behandler und Patient an Stelle von Coach und Coachie in seinem Buch.

Wenn Du wie ich des "Pudels" Kern erfassen möchtest und das Wesentliche über Rapport, den persönlichen Magnetismus, Suggestion und Autosuggestion, Reflex-Hypotismus und darüber hinaus erfolgsorientiertes Coachen und Menschenführung erlernen möchtest, empfehle ich Dir unter Anderem Emil Coués dünnes aber wertvolles Büchlein.

Uwe E. G. Wischhöfer (uw)
NLP Master Practitioner (DVNLP)